Der lange Kampf um Gleichberechtigung

Arbeitsgemeinschaften

Am 8. März 2015 hatte der SPD Stadtverband zu einer Veranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentages in das AWO Mehrgenerationenhaus eingeladen. Ute Kubatschka hielt einen kurzen Rückblick über den langen Kampf der Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung.

Mit seinem 1879 erschienenen Buch „Die Frau und der Sozialismus“ hatte sich August Bebel an die Spitze des Kampfes um die Gleichberechtigung gestellt. „Was für die Arbeiterklasse recht ist, nämlich die Forderung nach allgemeinen, geheimen Wahlen, Ablösung des preußischen Dreiklassenwahlrechts, Einführung des Proportionalzählsystems, kann für die Frauen nicht unrecht sein“. Das Engagement der Frauen in der Partei wurde spürbar größer.

Ute Kubatschka nahm dabei einige Frauen als Beispiel. Als ihre Großmutter Emilie Schmidt 1894 geboren wurde, sei die SPD bereits zweimal verboten gewesen. Als Emilie 14 Jahre alt wurde im Jahr 1908 sei der Paragraph der „Jugendlichen, Geisteskranken und Frauen die Teilnahme an politischen Veranstaltungen verbot“ aufgehoben worden. Bereits 2010 wurde auf der Sozialistischen Internationale der Frauen beschlossen, jährlich einen Internationalen Frauentag zu begehen. Der 1. Weltkrieg hatte verheerende Folgen, Hunger, Not und Elend wurden immer größer. Der Ruf nach Frieden wurde unüberhörbar. Am 11. November 1918 wurde der Waffenstillstand beschlossen. Schon am 9. November 1918 hatte man Friedrich Ebert das Amt des Reichskanzler übertragen. Drei Tage später wurde das Staatsdekret zur Einführung des Frauenwahlrechts vorgelegt.

Im Januar 1919 fanden die Reichstagswahlen statt – Frauen durften das 1. Mal zur Wahl gehen. Die erste Frau, die im Reichstag das Wort ergriff war Maria Juchacz, die aufgrund der allgemeinen Notlage die Gründung der Arbeiterwohlfahrt durchführte. In Landshut wurde Maria Hierlwimmer als erste SPD Stadträtin 1924 in den Stadtrat gewählt. 1930 gründete sie die AWO in Landshut. 1933 wurde die SPD verboten, die Stadträte aus den Parlamenten entfernt. 1938 bis 1945 tobte der 2. Weltkrieg.

1948 wurde im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland der Paragraph verankert: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Es war die Sozialdemokratin Elisabeth Selberts die maßgeblich daran gearbeitet hat.

Für meine Großmutter Emilie bedeutete das Kriegsende die Vertreibung aus der angestammten  Heimat. Im Fliegerhorst Obertraubling bauten sich die Großeltern ihren heimatlichen Betrieb in den Trümmern wieder auf. Der Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter war im Grundgesetz fetgeschrieben. Für die nachfolgenden Generationen galt es nun, diesen Paragraphen mit Taten auszufüllen.

 

 
 

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