Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK) am 8. Februar 2013 im alten Rathaus in Regensburg die Ergebnisse des Fahrradklimatests 2012 vorgestellt. Da im Test ausschließlich Kommunen bewertet wurden, wurde diese Veranstaltung zusammen mit AGFK durchgeführt. Ziel ist es, den Radverkehr als wesentliches Element des Umweltverbundes zu fördern und in den Mitgliedskommunen eine radverkehrsfreundliche Mobilitätskultur zu schaffen.
Aus Landshut hat die stellv. Vorsitzende des ADFC Landshut, Ute Kubatschka,
teilgenommen. Bei der letzten Zusammenkunft des ADFC stellte sie bei ihrem Bericht von dieser Veranstaltung heraus, dass Radverkehr und damit auch die Förderung des Radverkehrs durchaus kein Nischenthema sei. Zahlen verdeutlichen dies, rund 80.000 Radfahrer machten beim Klimatest 2012 mit, beim letzten Klimatest 2005 waren es 26.000. Zurückzuführen sei diese deutliche Zunahme auf die vielfältigen Aktivitäten der in der AGFK zusammengeschlossenen Kommunen.
In Landshut sei es allein der ADFC gewesen, der um eine intensive Beteiligung an diesem Fahrradklimatest geworben habe. Dieser Fahrradklimatest bilde eine hervorragende Basis für die Vernetzung der Kommunen im Bereich der Fahrradförderung. Es sei aber auch für die Kommunen eine hervorragende kostenlose Bewertung dafür, in welchen Bereichen Verbesserungen notwendig seien. Er sollte daher auch als Grundlage für die weitere Verbesserungen der Infrastruktur für den Radverkehr herangezogen werden.
Bei den Städten über 200.000 Einwohnern konnte sich München auf den Platz eins vorschieben. Bei den Städten zwischen 100.000 – 200.000 Einwohner konnte Erlangen die Spitzenreiterposition verteidigen. Bei den Kommunen unter 100.000 Einwohner errang Herzogenaurach den ersten Platz. Unter den 29 Städten in dieser Größenordnung kam die Stadt Landshut auf Platz 19. Leider war die Beteiligung in Landshut mangelhaft, mit nur 11 Teilnehmern pro 10.000 Einwohnern bildet Landshut das Schlusslicht. Ein paar Presseartikel von seiten der Stadt wären da sicher hilfreich gewesen. Bei anderen Werten habe die Stadt Landshut aber durchaus positiv abgeschnitten, so Ute Kubatschka. So sei die Erreichbarkeit des Stadtzentrums von den Landshuter Radlern mit hervorragenden 2,14 bewertet worden und zügiges Radfahren mit 2,59. Auch bei der Frage ob Radfahren Spaß oder Stress bedeute, weise die Bewertung von 2,65 wohl eher auf einen Spaßfaktor hin. Ganz schlecht schneide Landshut mit 5,49 bei der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln und mit 5,34 beim Angebot von öffentlichen Fahrrädern ab. Komfort auf Radwegen, Falschparker auf Radwegen, Ampelschaltungen für Radfahrer, Radführung an Baustellen oder für Radfahrer geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung sind nach Meinung der Landshuter Radfahrer durchaus noch sehr verbesserungswürdig. Vergleichsdaten mit 2005 liegen für Landshut nicht vor.
Auf alle Fälle, so Ute Kubatschka abschließend, „sei dieser Fahrradklimatest eine hervorragende Grundlage für eine weitere positive Entwicklung des Fahrradverkehrs in unserer Stadt“.
Roswitha Keil erläuterte, dass Mobilitätsverhalten beeinflussbar sei. „Die Städte, die aktiv etwas tun, schneiden auch besser ab“. Der Anteil des nicht motorisierten Verkehrs könne so beachtlich erhöht werden. Vorsitzender Andreas Hippauf zog abschließend Resumee: Für jede Kommune sei eine Steigerung der Fahrradverkehrs von großer Bedeutung. Radverkehr werde mit erneuerbarer Energie (Muskelkraft) erzeugt. Radverkehr steigere die Lebensqualität da er kaum Lärm und keine Abgase erzeuge. Radverkehr bedeute daher effizienten Einsatz öffentlicher Finanzmittel. Radverkehr bedeute auch regionale Wertschöpfung, da Geld nicht in Zapfsäulen fliesse sondern für Handel und Gaststätten vor Ort übrig bleibe.
Dies war der Bericht über die erste Teilnahme der Stadt Landshut am Fahrradklimatest vom 21.2.213
Ute Kubatschka