Bayerische Kommunen machen mit Öffentlichkeitsarbeit Lust auf mehr Radverkehr

Verkehr

Auch Landshut gehört dazu - sie ist eine der über 61 Kommunen der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern), in denen mit 5,2 Millionen Bewohnern fast die Hälfte aller Menschen in Bayern beheimatet sind, haben einen Forderungskatalog zur konkreten Umsetzung des „Radverkehrsprogramms Bayern 2025“ formuliert. Eine der zentralen Aspekte dabei ist eine deutliche Ausweitung der Kommunikationsinstrumente des Freistaates, um die Menschen zu einem Wechsel vom Auto aufs Rad zu motivieren. Die Kommunen stellen aber nicht nur Forderungen, sondern sehen sich auch in der Rolle des konstruktiven Partners. Zusammen mit dem zuständigen Sachgebiet aus dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat der Verein deshalb am 11.4. in Bayreuth eine bayernweite Fachtagung zum Thema „Information und Kommunikation für mehr Radverkehr“ ausgerichtet. Mehr als 100 Fachexperten aus der Radbranche diskutierten dabei über den bestmöglichen Einsatz verschiedener Kommunikationsmittel, analysierten aber auch Problemstellungen wie Budgetbegrenzungen und Übersättigungstendenzen der Informationsgesellschaft. 

 

Der AGFK-Vorsitzende Landrat Matthias Dießl brachte es gleich zu Beginn der Veranstaltung auf den Punkt: „Infrastruktur steht in der Radverkehrsförderung oft im Fokus. Dabei ist deutlich, dass gerade in der Informationsgesellschaft die Kommunikation eine der wichtigsten Triebfedern unseres Handelns ist. Nicht umsonst stecken Unternehmen viel Geld ins Marketing. Diesem Trend können wir uns als Kommunen nicht verschließen, wenn wir Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl erreichen wollen. Und dabei haben wir mit dem Fahrrad als Trendthema natürlich auch ein Produkt, das Spaß macht und das für sich spricht.“

 

Im Rahmen der Fachtagung wurde deutlich, dass viele Kommunen und Verbände diese Gedanken teilen: Aus unterschiedlichsten Bereichen wussten die Referenten über gelungene Radverkehrskommunikation zu berichten. Dabei standen global anerkannte, große Kampagnen wie die Radlhauptstadt München und die Mobilitätsagentur der Stadt Wien Rede und Antwort. Aber auch kleine Aktionen, die wie ein autofreier Sonntag mit weniger Budget pointiertere Akzente setzen können, standen im Fokus.

 

Gesprochen wurde aber ebenfalls darüber, dass Kommunikation sich wandelt: Social Media mit seinen enorm kurzen Latenzzeiten und ein steigendes Misstrauen gegenüber der Presse sind Herausforderungen und erfordern für die Radverkehrskommunikation Kompetenzen, die noch vor wenigen Jahren gar nicht absehbar waren. In verschiedenen Workshops wurden diese Themen offen diskutiert und Lösungsmöglichkeiten aus der kommunalen Praxis aufgezeigt. Von besonderem Interesse war dabei, welche Kompetenzen und Kapazitäten in den Verwaltungen geschaffen werden müssen und wie die politische Spitze überzeugt werden kann, um als Kommune den Radverkehr in die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger zu bringen.

 

 

Die gemeinsame Ausrichtung der Veranstaltung mit dem Sachgebiet Radverkehr des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr ist für die AGFK Bayern ein wichtiger Schritt, zusammen mit den Mitgliedskommunen an der Umsetzung des Radverkehrsprogramms mitzuarbeiten. Matthias Dießl wurde allerdings auch konkret, dass es nicht nur in der Hand der Kommune liegt, welche Stellung der Radverkehr in der öffentlichen Wahrnehmung bekommt: Der Freistaat selber müsse eine breit angelegte Kampagne starten, wenn das gesteckte Ziel, den Radverkehrsanteil auf 20% bis zum Jahr 2025 von heute etwa 10% nahezu zu verdoppeln, erreicht werden soll.  

 

Pressemitteilung der AGFK Bayern

12/04/2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

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