Starke Frauen werden gebraucht

Europa & Außen

Pünktlich zum Internationalen Frauentag am 8. März 2015 hat der Marie-Schlei-Verein sein neues Projekt im Hochland von Peru vorgestellt.

Die französische Feministin Flora Tristan, die 1883 Peru bereiste, bewunderte die peruanischen Frauen, weil sie sich ohne männliche Begleitung öffentlich bewegen und zu allen Themen ihre Meinung sagen durften. Seit der Kolonialzeit prägt der Machismo, die Vorherrschaft des Mannes, auch dieses Andenland. Auch Gewalt gegen Frauen ist ein großes Problem. Jede 3. Frau ist Opfer von geschlechterspezifischer Gewalt. Dabei wird Gewalt gegen Frauen strafrechtlich verfolgt. Dennoch wird dies häufig nicht angezeigt. Von den über 30 Mio Bürgerinnen sind 47% Indigene und 37% Mestizen. Der Einfluss der Kath. Kirche ist besonders groß, 82% der Bevölkerung ist katholisch.Die Arbeit der Frauen wird gering geschätzt, ihr gesellschaftlicher Status ist nicht sehr hoch.

Allerdings sind seit 2011 zunehmend mehr Frauen politisch aktiv. 22% der Abgeordneten sind Frauen. Peru hat seit 2014 eine Regierungschefin: Ana Jara Velasquez.

Dennoch ist die Armut der Frauen ein großes Problem. Die Lebensverhältnisse in der Hauptstadt Lima lassen sich nicht  mit dem Armutsalltag in den Berg- und Wüstenregionen vergleichen. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bedingte in Peru eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Davon hat sich Peru nicht erholt, und leidet unter den sinkenden Exporteinnahmen (Bergbauprodukte) und sinkenden in- und ausländischen Investitionen. Die jahrzehntelangen Verarmungsprozesse in ländlichen Regionen haben zu vielen Landbesetzungen und Gewalt, sowie bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen geführt.

Über 60% der Frauen gelten als arbeitslos. Viele sind als Händlerinnen und Hausangestellte im informellen Sektor tätig und haben keinen Anspruch auf Gesundheits- oder Sozialschutz. Besonders arm sind alleinerziehende Mütter, deren Zahl auch durch die männliche Migration weiter zunimmt. Wenn Frauen den gleichen Zugang zu Landbesitz, Krediten, fachlicher Beratung und Bildung hätten wie Männer, könnten ihre Erträge um bis zu 30% steigen und die Armut verringern helfen.

Ziel des Projektes im Distrikt Juliaca ist die Ausbildung von 130 andinen Frauen. Sie haben ein wenig Land und kleine Herden Alpakas. Bislang verkaufen sie das Getreide, was sie anbauen, und die Alpakas an Zwischenhändler. In dem neuen Projekt erhalten die Frauen durch Aus- und Weiterbildung Kenntnisse in der nachhaltigen Verarbeitung des Leders der Alpakas zu Mützen und Taschen, sowie des Fleisches zu Charqui (Trockenfleisch) und des Getreides zu Mehl und Flocken. Diese Produkte können direkt an den Endverbraucher verkauft werden. Das steigert das Einkommen der Frauen nachhaltig und dauerhaft.

Helfen Sie helfen. Spenden Sie für die Ausbildung der Frauen in Peru www.marie-schlei-verein.de

 

 
 

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